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Faszination Waldbaden
Was steckt dahinter?
„Nimm dir die Zeit, die stillen Wunder zu entdecken, die in der lauten Welt oft übersehen werden.“
(Herkunft Unbekannt)
Bedeutung des Waldbadens
Die Tradition des Waldbadens besteht schon seit nunmehr 100 Jahren und gelangte über Korea nach Japan. Hier bezeichnet man Waldbaden als „Shinrin Yoku“, was so viel wie „Baden in der Waldluft“ bedeutet. Im Vordergrund steht der positive Effekt des Waldes auf die Gesundheit des Menschen. Gemeint ist hierbei besonders das langsame, achtsame Gehen im Wald, das ruhige absichtslose Schlendern.
Absichtslos…
Ist das überhaupt denkbar? Und das in unserer heutigen schnelllebigen und technisierten Welt? Tun wir denn nicht ständig im alltäglichen Wahnsinn aufgrund einer bestimmten Absicht etwas?
Ich muss dies… Ich muss das, sonst…. Wenn ich nicht dies tue, dann passiert das… Wenn ich nicht rechtzeitig dort bin, dann…. Ich muss nur noch schnell dies tun, denn sonst…
Kennen wir das nicht alle?

Genau hier setzt das Waldbaden an
In der Atmosphäre des Waldes „zu baden“ bedeutet, dem Alltagsstress, den Verpflichtungen und Sorgen zu entsagen. Hier müssen wir nicht mehr alles auf einmal erledigen. Der Fokus liegt nicht mehr nur im Außen, auf der Familie, den Kindern, der Arbeit. Die Aufmerksamkeit wird ins eigene Innere gelenkt und der Wunsch nach Ruhe und Entspannung wird real.
Schon im 12. Jahrhundert wusste die Benediktinerin Hildegard von Bingen, welch heilende und wohltuende Wirkung die Natur auf uns Menschen ausübt. Sie sprach von einer Kraft die in den Pflanzen und auch in allen anderen Lebewesen wirkt, die „Grünkraft“.
Aber auch ohne dieses Wissen, dass die Natur heilen kann, spüren wir Menschen instinktiv eine Verbindung zu ihr. Wir kommen aus der Natur und leben in ihrem Kreislauf. Wir sind ein Teil dieser. In der rasanten Zeit heute, sehnen wir uns nach dem Ursprünglichen. Wir verspüren immer mehr den Drang, auszubrechen und uns wieder mit der Natur zu verbinden.
Waldbaden ist ein Zusammenspiel unserer Sinne. Fühlen, Riechen, Hören, Tasten und Schmecken. In jedem Sinn findet der Wald seine ganz eigene Ausdrucksweise und lässt eben diese erblühen. Was uns im Alltag wenig bewusst ist und für uns Menschen als selbstverständlich wahrgenommen wird, erfährt im Wald eine neue Dimension, wenn wir es schaffen uns darauf einzulassen.
Unterstützend lebt das Waldbad zudem von verschiedenen Übungen zu Achtsamkeit, Bewegung, Entspannung sowie kleinen Atemübungen. Auch die Kreativität kommt im Wald nicht zu kurz und zeigt uns, wie erstaunlich die einfachsten Dinge sein können. Das Erleben der Perspektivwechsel lässt uns zu Erkenntnissen gelangen und schafft so ein immer ruhigeres und gelösteres Gefühl jedes Einzelnen.

„Die einzige Welt, in der einer ganz er selbst sein kann, ist die Natur."
(Boris Pasternak)
Wir spüren den Wind auf unserer Haut, wie er durch das Haar und die Blätter weht. Wir lauschen dem Vogelgezwitscher und den sanften Tönen des Waldes, dem leisen Summen der Insekten. Wir atmen tief ein und riechen die frische Waldluft mit all ihren blumigen, erdigen und grünen Nuancen. Wir nehmen die Stille und friedliche Atmosphäre des Waldes bewusst wahr. Wir tasten uns langsam und behutsam voran und fühlen den weichen Waldboden unter unseren Fußsohlen.
„Spüre den Boden unter deinen Füßen und öffne deinen Blick für die Wunder der Welt.“
(Sabine Fels)
Mein Ansatz ist es, die fünf Sinne durch verschiedene Erfahrungen in und mit der Natur bewusst wahrzunehmen, zu spüren und zu vertiefen. Achtsamkeit spielt hier die Schlüsselrolle. Die alltägliche Ablenkung in unserer schnelllebigen Zeit verschließt uns oft für diese achtsamen Momente. Doch hier im Wald bekommst Du die Möglichkeit, dich ganz auf deine Sinne einzulassen und im Kleinen wieder das Wesentliche und Schöne zu entdecken.
Mithilfe der Achtsamkeit können wir wieder lernen, Details zu erkennen, diese zu achten und wieder wertzuschätzen. Die Natur bietet uns hierfür ein breites Spektrum. Die Verbundenheit, die wir hier fühlen, lässt uns im Jetzt ankommen. In Verbindung mit einfachen Übungen aus dem Qi Gong und kleinen Meditationen bekommst Du die Chance, mit Deinem Inneren in Kontakt zu kommen, dich mit der Erde zu verwurzeln und loszulassen.
Ich mache bewusst, dass der Raum frei ist, es gibt keine Verpflichtungen, keine Termine, keine Ablenkung, alles geschieht absichtslos, ohne Bewertung. Nur der jetzige Moment ist von Bedeutung. Deine Seele erfährt nun die so vermissten Streicheleinheiten.

